Mitgliederversammlung und weiterer Themenabend der Innung Ulm

Mitgliederversammlung und weiterer Themenabend der Innung Ulm

Mitte März kamen die Innungsmitglieder und potenzielle Neumitglieder in Berghülen zur jährlichen Innungsversammlung und einem weiteren Themenabend zusammen.

In der begrüßenden Einführung berichtete Obermeister Andreas Mayer über das vergangene Jahr, ging unter anderem auf die hohe Auslastung in den Landtechnikwerkstätten, die immer noch steigenden Ausbildungszahlen im Gewerk, die sinkenden Absatzzahlen von namhaften Industriebetrieben, die hohen Belastungen durch Bürokratie und die geopolitische Spannung ein. Die Liste der Herausforderungen ist lang und die möglichen Konsequenzen oft noch nicht abzusehen.

„Ich denke, dass wir die christlichen Grundwerte wieder ernster nehmen müssen, um die nächsten Jahrzehnte in Frieden zu überleben.“

Am Schluss seiner zum Nachdenken anregenden Ansprache wünschte Herr Mayer seinen Landtechnikkollegen ein gute und kollegiale Saison 2025.

Grund zur Freude gab es, denn Obermeister Mayer konnte zwei neue Mitglieder in der Innung Ulm freudig begrüßen.

Unter Punkt 4 stand drei Jahre nach der letzten Wahl turnusgemäß die Neuwahl des gesamten Innungsvorstandes und der Kassenprüfer auf der Tagesordnung.

Ergebnisse der Neuwahlen

Obermeister: Andreas Mayer

Stellvertretener Obermeister: Kurt Ziegenhagel

Weiteres Ausschussmitglied und Lehrlingswart: Karl Heinz Wöger

Kassenprüfer: Jürgen Schmidt und Thomas Ried

Kreishandwerksgeschäftsführer Thomas Jung und Herr Rabe vom VdAW gratulierten allen neu- und wiedergewählten Funktionären zum Amt.

In seinem Vortrag „Aktuelles aus dem Fachverband“ berichtete Michael Rabe vom Verband des Landtechnischen Handwerks Baden-Württemberg über die hohe Anzahl an Auszubildenden im Gewerk des Land- und Baumaschinenmechatronikers, die Einweihung der neuen ÜBA-Stätte an der DEULA Baden-Württemberg und den neu entwickelten „Digitalen Fahrplan zur Gesellenprüfung“. In diesem rund 10-minütigen Video wird den Auszubildenden detailliert erklärt, wie die Ausbildung zum Land- und Baumaschinenmechatroniker abläuft. Den digitalen Fahrplan zur Gesellenprüfung finden Sie hier:

www.youtube.com/watch?v=j9qOhCOdYMw

Vorstellung der Neumitglieder

Landtechnik Kaufmann aus Beimerstetten

Alexander Kaufmann, der gelernte Land- und Baumaschinenmechatroniker, übernahm nach der erfolgreich abgeschlossenen Meisterschule, von seinem Opa das im Jahr 1967 gegründete Familienunternehmen.
In der Werkstatt werden Land-, Forst- und Gartentechnik, sowie Pkws und Anhänger gewartet und repariert.
Bereits seit 1980 werden Fiat und heute New-Holland Traktoren vertrieben.

Hoffmann GbR aus Heroldstatt

Aus dem landwirtschaftlichen Lohnunternehmen, welches die Familie Hoffmann seit 1986 betreibt, wurde die Landtechnikwerkstatt im Jahr 2018 gegründet.
Neben der Reparaturen von Land-, Forst- und Kommunalmaschinen werden Traktoren von Fabrikat New Holland, Kehrmaschinen von Adler sowie Rasenmäher und Schneefräsen von Toro vertrieben.

Gleich im Anschluss an die Innungsversammlung fand der 3. Themenabend mit einem Fachvortrag zur E-Rechnung statt.

Der stellvertretende Obermeister Kurt Ziegenhagel begrüßte die Innungsmitglieder und die Gäste, welche der Einladung zum bereits 3. Themenabend gefolgt sind und dadurch Interesse an der Innung Ulm und an dem Thema E-Rechnung bekunden.

Im Weiteren ging Herr Ziegenhagel auf die Vorteile ein, welche Innungsmitglieder haben und auch auf den vielleicht nicht messbaren bzw. sich in Euro ausdrückenden Wert einer Innungsmitgliedschaft. Im Unternehmeralltag wird man täglich mit vielen unterschiedlichsten Fragestellungen und Herausforderungen konfrontiert. Da kann es oft hilfreich sein, wenn man sich hiermit an Institutionen wie die Innung, die Kreishandwerkerschaft oder den Landesverband wenden kann.

Die VdAW Beratungs- und Service GmbH informierte in einer Fachpräsentation über die E-Rechnung und deren Bedeutung für Unternehmen. Referent Samir Bendt erläuterte die gesetzlichen Grundlagen, die mit der EU-Richtlinie 2014/55/EU und der deutschen E-Rechnungsverordnung bereits für öffentliche Aufträge verpflichtend sind. Ab 2025/2026 wird die E-Rechnung auch im B2B-Bereich zur Pflicht.

Neben den rechtlichen Vorgaben standen die zahlreichen Vorteile im Fokus: Kosteneinsparungen, höhere Effizienz, Fehlerreduktion und Nachhaltigkeit. Unternehmen profitieren zudem von einer verbesserten Nachverfolgbarkeit und optimierten Finanzprozessen.

Ein zentrales Thema war die praktische Umsetzung. Die Teilnehmenden erhielten wertvolle Tipps zur Analyse bestehender Buchhaltungs- und Warenwirtschaftssysteme sowie zur Einbindung von Steuerberatern und Mitarbeiterschulungen. Auch technische Herausforderungen und Sicherheitsaspekte wurden thematisiert.

Zum Abschluss wurde ein Blick in die Zukunft der E-Rechnung geworfen: Die zunehmende Automatisierung durch Künstliche Intelligenz und Machine Learning wird Unternehmen weitere Effizienzgewinne ermöglichen. Die Veranstaltung zeigte: Wer sich frühzeitig mit der Thematik auseinandersetzt, kann sich entscheidende Vorteile sichern.

Fachinformationsabende

Die Innung der Land- und Baumaschinenmechatroniker Ulm bietet seit dem vergangenen Jahr Themenabende an. Hier werden die Innungsmitglieder und potenzielle Innungsmitglieder zu einem Fachthema eingeladen. In der Regel gibt es einen Fachvortrag und eine anschließende Diskussionsrunde. Neben dem fachlichen Thema steht der Austausch unter den landtechnischen Unternehmern und deren Mitarbeiten in einer lockeren und geselligen Atmosphäre im Vordergrund. Des Weiteren soll den Nichtmitgliedern gezeigt werden, was die Innung leistet und an Vorteilen bietet und dass es sich auf jeden Fall lohnt Mitglied in der Innung der Land- und Baumaschinenmechatroniker Ulm zu sein und diese aktiv mitzugestalten.

Rückblick:

Im Sommer 2024 fand der erste Themenabend zur Reifenreparatur in der Saison statt. Im Hause Rieger und Ludwig in Dornstadt wurde an den beiden mitgebrachten Traktoren unter anderem eine Vorlaufberechnung durchgeführt. Des Weiteren wurde vorgestellt, wie Reifen in der Saison schnell repariert werden können.

Im Herbst drehte sich im Unternehmen Seeburger-Schick Mineralöl GmbH in der Nähe von Laupheim alles um Öle und Schmierstoffe in der Landtechnik. Die Teilnehmer erhielten einen Überblickt über den Aufbau und Grundlagen von Basisölen, die neusten ACEA-Anforderungen an Schmierstoffe in der Landtechnik sowie praktische Tipps zur Sortenvereinfachung.

Zukünftig soll pro Quartal ein Themenabend stattfinden. Die nächsten Themenabende sind bereits in Planung.

Die weiteren Themen sind:

Diagnosegeräte in der Landtechnik

Welche Geräte gibt es und was können diese? Es ist geplant sich die unterschiedlichen Diagnosegeräte vorstellen zu lassen und an der einen oder anderen Maschine zu testen.

Im Weiteren soll gemeinsam überlegt werden ob es evtl. sinnvoll ist, ein oder zwei Diagnosegeräte von der Innung zu beschaffen und den Mitgliedern zur Verfügung zu stellen.

Rechtssicherheit beim täglichen Handeln und Arbeiten

Die Liste mit den rechtlichen Themen ist lang. In einer ersten Veranstaltung soll es um die Themen Garantie- und Gewährleistungsansprüche, Beweislastumkehr und die Dokumentationspflichten gehen.

Michael Rabe, LTHW BW (LH)