Die turnusmäßig anstehende Vorstandswahl war der wichtigste Tagesordnungspunkt bei der Jahreshauptversammlung der Innung für Land- und Baumaschinentechnik in Oberbayern. Diese ging in großer Harmonie über die Bühne, auch wenn es im Vorstand eine Veränderung gab. Erich Hang, der seit 30 Jahren als Obermeister die Interessen der Innungsmitglieder vertreten hatte, wollte dieses Amt in jüngere Hände legen und verzichtete daher auf eine erneute Kandidatur, erklärte sich aber bereit, als stellvertretender Obermeister seinen Nachfolger zu unterstützen. Für das Obermeisteramt gab es einen optimalen Kandidaten, nämlich den bisherigen stellvertretenden Obermeister Markus Mayer. Georg Spindler und Martin Wimmer fungieren wieder als Beisitzer im Innungsvorstand. Thomas Jais nimmt weiterhin das anspruchsvolle Amt des Prüfungsvorsitzenden wahr, und Handelsdelegierter Stefan Gruber vertritt weiter die Interessen der Innung auch im Bundesverband.

Die großen Verdienste von Erich Hang um die Geschicke der Innung wurden durch seine Ernennung zum Ehrenobermeister besonders gewürdigt. 1973 legte Erich Hang die Meisterprüfung ab, und bereits 1976 engagierte er sich in der Innung, zunächst als Beisitzer im Vorstand und seit 1988 als Obermeister. Außerdem ist er seit 1982 durchgängig als stellvertretendes Mitglied im Prüfungsausschuss.

„Erich Hang war selber nie der Mittelpunkt, sondern immer einer, der den Druck im Kessel konstant gehalten hat“, würdigte Gottfried Voigt in seiner Funktion als Geschäftsführer der Innung und des Landesverbandes nicht nur die große Leistung, sondern auch die Person Erich Hang. Noch nie ist ihm ein Obermeister begegnet, der sich so leidenschaftlich, so engagiert, so kompetent und so lange einsetzt wie Erich Hang, der immer konstruktiv und weitblickend für seine Innung eingetreten ist. Ein Obermeister, der kritisch aber immer wertschätzend die Aufgaben und die Veränderungen angegangen ist, brachte Voigt in seiner Laudatio das Jahrzehnte umfassende Wirken von Erich Hang auf den Punkt.

Der scheidende Obermeister konnte sein Amt mit einer positiven Bilanz an seinen Nachfolger übergeben. Trotz schrumpfender landwirtschaftlicher Betriebe hat sich die Mitgliederzahl der Innung mit 180 praktisch nicht verändert. Die Innung ist nach wie vor die größte im bayerischen Landesverband. Auch der Beruf des Land- und Baumaschinenmechatronikers erfreut sich bei der Jugend steigender Beliebtheit. 135 Schulabgänger starteten im September eine Ausbildung. Dennoch gibt es auch einen Wermutstropfen: Fachkräfte fehlen. Es führe kein Weg daran vorbei, beim Lohn sich dem Niveau der Industrie anzupassen, ist Hang überzeugt. Ergänzend dazu erläuterte Gottfried Voigt den  Stand der aktuellen Tarifverhandlungen.

Vielfältig waren die Themen, die diskutiert wurden. So ging es um die vorgeschriebene Führung von Berichtsheften. Prüfungsausschussvorsitzender Thomas Jais hatte ein vorbildlich geführtes Berichtsheft mitgebracht. Das veranlasste die Mitglieder zu der Anregung, dass sich die gute bzw. schlechte Führung auch in  der Notengebung etwas widerspiegeln sollte.

Handelsdelegierter Stefan Gruber warnte seine Kollegen vor Preiszugeständnissen. „Wir müssen mehr Selbstbewusstsein entwickeln, wir liefern Top-Qualität und benötigen auch Top-Leute. Wir dürfen uns nicht unter Wert verkaufen, unser Geschäft geht nur über Qualität, nicht über den Preis“, betonte Gruber.

Breiten Raum nahm ein Impulsreferat des neuen Hauptgeschäftsführers des Bundesverbandes LandBauTechnik, Dr. Michael Oelck, ein. Von Daten und Fakten zur Branche und die Fachkräftesituation über Aus- und Weiterbildung, Digitalisierung und neue Datenschutzverordnung bis hin zu Maut für Fahrzeuge und Fahrzeug-Überwachungsverordnung behandelte Dr. Oelck alle relevanten aktuellen Themenbereiche.

Die Mitglieder nutzten gerne die Möglichkeit, beim anschließenden gemeinsamen Abendessen, zu dem die Innung eingeladen hatte, weiter zu diskutieren.

 

(Text und Bild: prb Lilo Brückner)