Der LandBauTechnik-Bundesverband e.V. begrüßt die Initiative des Deutschen Bauernverbands, des Deutschen Industrie- und Handelskammertags, des Deutschen Landkreistags sowie des Zentralverbands des Deutschen Handwerks. Diese kritisieren gemeinschaftlich die vergangene Woche bekannt gewordenen Überlegungen der Bundesnetzagentur (BNetzA) für Versorgungsauflagen im Zusammenhang mit der Versteigerung von 5G-Frequenzen als unzureichend.

Es ist zwar ein Schritt in die richtige Richtung – so die Verbände –, wenn die Mobilfunkbetreiber über die bislang vorgesehenen Versorgungsauflagen hinaus künftig auch verpflichtet sein sollen, entlang der Landstraßen und besonders intensiv genutzter Schienenstrecken jenseits der ICE-Verbindungen eine Versorgung mit 5G sicherzustellen. Damit halte die Bundesnetzagentur aber an ihrem Ansatz fest, Versorgungsauflagen nur für Haushalte und einen Teil der Verkehrswege vorzusehen. Notwendig sei dagegen ein wirklich flächendeckender Ausbau des neuen 5G-Netzes.

„Gerade in unserer Branche streitet die Digitalisierung extrem stark voran. Digitalisierung ist für uns keine Zukunftsmusik mehr, sondern gelebter Alltag. Um den Anforderungen an unseren Beruf auch in Zukunft Rechnung tragen zu können, brauchen wir gerade im ländlichen Raum im Bereich der 5G-Frequenzen eine stabile und zukunftsweisende Infrastruktur“, sagt Dr. Michael Oelck, Hauptgeschäftsführer des LandBauTechnik-Bundesverbands e.V.

Gleichwertigkeit der Lebensverhältnisse basiert auf gleichwertiger Infrastruktur. Es geht um die Wirtschaftskraft und damit die Lebensperspektiven von vielen Menschen in ländlichen Räumen. Deshalb sollten dort grundsätzlich die gleichen Anwendungen/Dienste möglich sein wie im städtischen oder stadtnahen Bereich. In den ländlichen Räumen, in denen der Markt allein zu keinen volkswirtschaftlich und gesellschaftlich erforderlichen Ergebnissen führt, müssen die Rahmenbedingungen (Versteigerungsdesign, Versorgungsauflagen, Förderung, Regulierung) so ineinandergreifen, dass hochleistungsfähiges Internet gewährleistet ist.

Die Verbände haben dazu ein von dem renommierte „5G Lab Germany“ in Dresden erarbeiteten Verfahrensvorschlag vorgelegt, in dessen Ergebnis eine Versorgung der Fläche mit 5G-Mobilfunk mit Anbindung an das Glasfasernetz zeitnah und nicht zuletzt auch wirtschaftlich erreicht wird.

Der von den Verbänden initiierte Vorschlag des 5GLab Germany sieht eine zweistufige Versteigerung vor, bei der in einem ersten Durchgang die nicht lukrativen Gebiete den Mobilfunkanbietern zugeteilt werden. Diese müssen durch jeweils einen Anbieter hinreichend versorgt werden. Erst wenn alle betreffenden Gebiete aufgeteilt sind, dürfen die lukrativen Gebiete versteigert werden.

 

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