Die LandBauTechnik-Branche hat die erste Jahreshälfte trotz Corona-Krise gut gemeistert – Erstmals wurden in einer digitalen Pressekonferenz die erweiterte Zufriedenheitsbefragung der Fabrikate mit landtechnischen Maschinen von A wie Anbau bis Z wie Zubehör vorgestellt

 Essen, 13. August 2020 – Gleich zwei Premieren gab es heute beim LandBauTechnik-Bundesverband e.V. in Essen. Erstmals kamen das Präsidium und die Geschäftsstelle zu einer digitalen Pressekonferenz zusammen. Gleichzeitig präsentierte Ulf Kopplin, zugeschaltet aus Schleswig-Holstein, hierbei als weitere Premiere die Auswertung der Zufriedenheitsanalyse.

„Herzlich willkommen in der Zukunftsbranche des 21sten Jahrhunderts“, begrüßte Präsident Ulf Kopplin die Teilnehmer und verwies in seiner Eröffnung auf seinen Präsidentenbrief aus November 2019, in dem er darauf aufmerksam gemacht hatte, dass in der Branche ein „latentes Unwohlsein“ im Hersteller-Händler-Verhältnis wahrgenommen würde. Gerade das Missverhältnis von Garantiekosten und -vergütungen sei eklatant. Mit einer erweiterten Zufriedenheitsumfrage, wollte man diesen Eindruck mit Fakten und Zahlen unterfüttern.

Vorweg gab Vize-Präsident Ludger Gude in der Pressekonferenz seine Einschätzung zur Corona-Krise und der aktuellen Lage. Die Zahlen sprechen dafür, dass die Branche der LandBauTechnik – im Vergleich zu anderen – die Corona-Krise bisher mit wenig Einschnitten überwunden hat. „Nach einer Umfrage unseres europäischen Branchen-Dachverbands CLIMMAR Mitte bis Ende Mai 2020 war die Betroffenheit von der Corona-Pandemie in unserer Branche zwar messbar, aber nicht dramatisch“, sagte Vize-Präsident Ludger Gude. Dabei mussten kaum staatliche Hilfen in Anspruch genommen werden, auch wenn das Präsidium des Bundesverbands diese – vor allem das großzügig geschnürte Konjunkturpaket der Bundesregierung – durchaus begrüßen. „Ein gutes, weltweit führendes Paket, das in vielen Bereichen hilft. Positiv sehen wir das Thema Stallausbau, das hier berücksichtigt wurde, ebenso wie die Investition im Bereich der Forstwirtschaft“, sagte Ludger Gude.

Nach der Einschätzung zur aktuellen Lage, stellte sich Präsident Ulf Kopplin der Frage: Wie zufrieden sind die Fachbetriebe mit ihren Fabrikaten? „Wir haben uns Anfang des Jahres dazu entschieden, erstmals eine Zufriedenheitsbefragung aller Fabrikate mit landtechnischen Maschinen durchzuführen, so wie wir es für Traktoren und Motorgeräte schon seit Jahren tun“, leitete Ulf Kopplin zu der erwarteten Zufriedenheitsbefragung über. Bei dieser wurden den Fabrikaten durch ihre Händler Schulnoten für bestimmte Bereiche/Kategorien gegeben. Die Kategorie Image erfuhr dabei die größte Zufriedenheit. Bundesweit als Schulnoten eine ordentliche 2. Die am schwächsten bewertete Kategorie, ist die Zufriedenheit mit der Herstellerunterstützung im Gebrauchtmaschinenvertrieb. Bundesweit gab es 8,3 Punkte, das ist in der Schule mal gerade noch eine 4. Bei der Kategorie Garantiekonditionen und Garantieabwicklung findet sich eine sehr große Spannweite bei den Ergebnissen vor. Bundesweit gab es 2020 in Summe 12,9 Punkte, umgerechnet auf die Schulnote also eine ordentliche 3. Insgesamt ist das Hersteller-Händler-Verhältnis jedoch gut, mit 15,1 Punkten eine fast glatte 2. „Das ist gut zu hören und macht deutlich, dass es die Detailthemen und -probleme sind, an denen gearbeitet gehört, eher nichts Grundsätzliches. Wir sind eben doch eine ehrliche und wenig zu abrupten Veränderungen neigende Branche“, sagt Präsident Ulf Kopplin, „Es wird spannend zu sehen, wie die Entwicklungen der Fabrikate ausfallen werden. Denn das ist es ja, was wir eigentlich wollen, wir wollen ins Gespräch kommen, wollen Fehler zeigen und an Verbesserungen mitwirken. Das kann der einzelne Vertragshändler nicht, das geht nur gemeinsam.“ Dieses partnerschaftliche und konstruktive Vorgehen zeichnet die Branche immer schon in besonderer Weise aus. „Unsere Branche ist einfach besonders“, sagt Ulf Kopplin.

 

Für viele ist genau das ein Grund, sich für eine Karriere als Land- und Baumaschinenmechatroniker zu bewerben. Die Zahlen sind seit Jahren gut und es gibt im Vergleich zum gesamten Handwerk nur wenige Vertragsauflösungen. „Unsere Achillesferse ist, wenn überhaupt, der Mädchenanteil. Hier steckt noch viel Potenzial, denn die Erfahrungen von Ausbildern waren fast immer positiv, wenn sie Mädchen ausgebildet haben – allein, was das Klima in Betrieb und Werkstatt ausmacht und das Image in der Kundschaft“, erklärte Leo Thiesgen. Die STARKE TYPEN-Kampagne, die mit der Unterstützung von 14 Premium- und 30 weiteren Partnern erfolgreich für das Berufsbild des Land- und Baumaschinenmechatronikers wirbt und dabei auch die Mädchen in den Blick nimmt. Zum Beispiel mit Josefine Baisl, die nun für eine Produktion von Focus-TV Einblicke in den Berufsalltag des Land- und Baumaschinenmechatronikers bietet. Zu sehen sein wird der Beitrag Mitte September auf Sat 1.

„Nach dem krisenreichen Auftakt des Jahres, gab es im Juli auch große Freude beim LandBauTechnik-Bundesverband“, sagte Hauptgeschäftsführer Dr. Michael Oelck. Bundesbildungsministerin Anja Karliczek verkündete Anfang Juli die 17 vom 174 Projekte, die zur Förderung exzellenter Berufsbildung von einer hochkarätigen Jury für die Dauer von vier Jahren durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) vorgeschlagen sind. Darunter auch das Projekt LBT Forward mit seinen fünf Verbund- und zwölf Kooperationspartnern. „Der Innovationswettbewerb „InnoVET“ ist Teil der nationalen Weiterbildungsstrategie der Bundesregierung“, führte Oelck aus. Mit dem Projekt LBT Forward reagiert eine ganze Branche – Akteure aus Handwerk, Berufsbildung, Industrie und Hochschulen aus verschiedenen Regionen – auf dynamische Entwicklungen, die die Kompetenzanforderungen, wie zum Beispiel durch die Digitalisierung,  an die Beschäftigten verändern und den Fachkräftemangel verschärfen. Am Beispiel des Land- und Baumaschinen-Mechatronikers wird ein nachhaltig, attraktives und durchlässiges Berufslaufbahnkonzept weiterentwickelt, das dank eines fortlaufenden Berufsmonitorings an neue Bedarfe angepasst werden kann. „Damit wollen wir den Beruf des Land- und Baumaschinenmechatronikers zukunftsfähig gestalten und weitere Karrieremöglichkeiten und -spezialisierungen zum Beispiel im Bereich der Kommunal- und Gartentechnik, der Melk- und Fütterungstechnik oder in der Branche der Flurförderfahrzeuge bieten“, sagte Dr. Michael Oelck. Wichtig, gerade auch im Hinblick auf den geprüften Servicetechniker. „Diesen müssen wir verstärkt in die Fläche tragen und auch bei kleineren Unternehmen implementieren“, sagte Ulf Kopplin. Der Meister soll künftig der Werkstatt-Manager sein, der geprüfte Servicetechniker der Technik-Spezialist in der Werkstatt.

 

Ulf Kopplin – Präsident des LBT

 

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Gabriele Schulte-Kemper, Referentin für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Gewerbespezifische Informationstransferstelle (GIT) im LandBauTechnik – Bundesverband e.V.
Ruhrallee 80
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