Ende Januar besichtigten die Mitglieder der LandBauTechnik Innung Heilbronn-Stuttgart vor der Jahreshauptversammlung das Unternehmen Ladenburger in Bopfingen-Kerkingen.

In einer über zwei-stündigen Führung und einem etwa vier Kilometer langen Fußmarsch übers Werksgelände wurde den anwesenden Landtechnikerunternehmern von der Rundholzannahme, bis hin zur Verladung der z.B. produzierten Leimbinder alles gezeigt und erklärt.

Die Betriebsbesichtigung starte auf dem Rundholzplatz. Dort werden täglich im Durchschnitt 150 LKW-Ladungen Rundholz angeliefert. Im ersten Leitstand konnte beobachtet werden, wie zwei Lkws parallel entladen werden und wie das Holz der Entrindungsmaschine zugeführt wird. Jeder einzelne Stamm wird fotografiert und vermessen. Nach dem Entrinden der Baumstämme werden diese automatisch je nach Stammdurchmesser sortiert und in eine der 88 Sortierboxen abgeworfen. Von dort werden die sortierten Stämme mit großen Baggern zur Zwischenlagerung auf Polder gelegt. Je nach Auftrag werden diese Polder dem Sägewerk zugeführt.

Im Zweischichtbetrieb werden täglich etwa 5.000 Festmeter Rundholz verarbeitet. Die Sägegeschwindigkeit liegt je nach Stammdurchmesser bei 70 bis 170 m pro Minute. Im Kerkinger Werk werden so jährlich 1 Million Festmeter fast ausschließlich Fichtenstämme verarbeitet.

Die anfallenden Nebenprodukte werden alle verwendet. So wird z.B. mit der Rinde das Heizkraftwerk, welches das Werk mit Wärme versorgt, befeuert. Das Sägemehl findet in aufbereiteter Form unter anderem in der Zellstoff- und Papierindustrie Verwendung.

Des Weiteren wird derzeit am Standort Kerkingen in ein Holzpelletswerk und in ein Biomassewerk, mit welchem zukünftig der eigene Strom produziert werden soll, investiert.

Für die tolle Betriebsbesichtigung und die interessanten Einblicke in das Unternehmen Ladenburger bedanken wir uns herzlich.

Im Restaurant zum Sonnenwirt in Bopfingen begrüßte Obermeister Kurt Neuscheler seine Landtechnikkollegen/innen zur jährlichen Mitgliederversammlung. In den einleitenden Worten ging Herr Neuscheler auf die Proteste der Landwirte ein. „Bei den Landwirten kommt das Geld, welches die Lebensmittel wert sind, nicht an.“

In seinen weiteren Ausführungen ging Herr Neuscheler auf die ausgelasteten Landtechnikwerkstätten, die verhaltene Investitionsbereitschaft ein und forderte den von der Politik bereits mehrfach versprochenen Bürokratieabbau nochmal ein.

In einem Workshop stellte VdAW-Fachreferent Herr Rabe die verbandliche digitale Berichtsheftlösung sehr detailliert aus Sicht eines Auszubildenden und eines Ausbilders vor und ging auf die Vorteile der digitalen Lösung ein. Die Fragen der anwesenden Ausbilder/innen konnten live im jeweiligen Testaccount des Auszubildenden bzw. des Ausbilders demonstriert und erklärt werden.

Im weiteren Vortrag ging Herr Rabe auf den aktuellen Stand der Online-Lernmodule zu den landwirtschaftlichen Grundlagen ein, welche im Rahmen des InnoVET LBT Forward Projekts zusammen mit der Handwerkskammer Freiburg entwickelt werden.

Die neuen Module „Grundlagen des Zuckerrüben- und Kartoffelanbaus“ und das Vertiefungsmodul „Bodenbearbeitung“ konnten im vergangenen Jahr pünktlich zur Agritechnica freigeschaltet werden. Die nächsten Module zur Aussaat, Pflanzenschutz, Erdbewegung und Innenwirtschaft werden bereits erstellt.

Des Weiteren wurde das Arbeitsmodell des Berufslaufbahnkonzepts und einige der im InnoVET LBT-Forward Projekt konzipierten Lehrgänge wie die „Zusatzqualifikation für Auszubildende – Erprobung von Digitaltechnologien in LBT“, „LandBauTechnik 4.0: Einstieg in die Digitaltechnologien, Konnektivität und Diagnose“, „Teach the Teacher“, „Fachkundige Person Hochvolt (FHV) in der Land- und Baumaschinentechnik“ und „Geprüfte/n Betriebswirt/in (HwO) für das Land- und Baumaschinenmechatroniker-Handwerk“ detailliert vorgestellt.

Im weiteren Verlauf des Vortrags wurde über die Weiterentwicklung der Berufsausbildung und die aktuellen Umfrageergebnisse zum Werkstattverrechnungssatzes diskutiert. Zum Ende des Vortrags stellte Rabe noch die verbandlichen Beratungsangebote vor.

Landesinnungsmeister Kurt Neuscheler bedankte sich bei seinen Landtechnikkollegen/innen und wünschte allen eine gesunde und gute Saison 2024.

Autor: Michael Rabe, VdAW e.V.

Bildquellen: Michael Rabe