Anfang März und somit zum Start in die neue Saison kamen die Mitglieder der Landmaschinenmechaniker Innung Reutlingen zur jährlichen Innungsversammlung zusammen.
Im Vorfeld der Mitgliederversammlung wurde der Fertighaushersteller SchwörerHaus in Hohenstein-Oberstetten besichtigt.

In einer fast zweistündigen Werksbesichtigung wurde den Innungsmitgliedern gezeigt, wie ein Schwörer-Fertighaus entsteht. Hierzu ging es zu Fuß über einen Teil des Werksgeländes. Am Anfang der Werksbesichtigung führte der Weg an der eigenen PKW- und Nutzfahrzeugwerkstatt vorbei. Der gesamte Fuhrpark umfasst über 640 Fahrzeuge.

Weiter ging es in die Werkshalle in der die FlyingSpaces gebaut werden. Hierbei handelt es sich um die sogenannten Tiny Häuser. Ein solches FlyingSpace wird hier in etwa 4 bis 6 Wochen komplett gefertigt, fertig ausgebaut und nachts mit einem chwertransport an den Kunden ausgeliefert. Ein eignes Schwörer-Montageteam montiert das FlyingSpace an seinem Bestimmungsort, sodass die Kunden in kürzester Zeit einziehen können.

Für den Bau der Fertighäuser in Holzständerbauweise wird Holz benötigt.
Im Durchschnitt werden täglich rund 50 LKW-Ladungen Kurz- und Langholz angeliefert. Das Holz stammt überwiegend aus dem Umkreis von 60 km und wird im eigenen Sägewerk zu hochwertigen Holzprodukten verarbeitet.

Bildquelle: (SchwörerHaus / J. Lippert)

Nach dem Sägewerk ging es in die Werkshalle, in der die kompletten Wände entstehen. Noch im liegenden Zustand werden die Wände isoliert, mit der Schwörer-Synergietechnik und auf der Innenseite z.B. mit einem Gipsbautafel ausgestattet. Mit Hilfe der Schmetterlingseinrichtung wird für den Einbau der Fenster und Türen das gesamte Wandelement aufgestellt.

Bildquelle: (SchwörerHaus / J. Lippert)

Im Durchschnitt passen die einzelnen Teile eines Fertighauses auf vier LKW-Auflieger, die die Einzelteile dann auf die Baustelle bringen. Dort wird das Haus von einem Schwörer-Montageteam innerhalb von 1-2 Tagen regendicht auf- und anschließend innen ausgebaut.

Bei der im Anschluss stattfindenden Jahreshauptversammlung ging Obermeister Josef Unger auf die ausgelasteten Landtechnikwerkstätten ein, sowie auf die guten Erlöse, welche Landwirte für ihre erzeugten Produkte derzeit erhalten. Des Weiteren führte Herr Unger aus, dass die Landtechnikhersteller die technische Weiterentwicklung schnell vorantreiben. Hierbei gibt Herr Unger aber zu bedenken, dass bei dieser schnellen Entwicklung die Mitarbeiter/innen in unseren Landtechnikwerkstätten nicht vergessen werden dürfen. Diese müssen die neu entwickelten Fahrzeuge bzw. Maschinen auch noch warten und reparieren können.
In den weiteren Ausführungen ging Obermeister Unger auf die Aufgaben wie z.B. die Gesellenprüfung und die überbetriebliche Ausbildung, welche die württembergischen Innungen bereits zusammen erledigen, ein.
In der anschließenden Diskussionsrunde wurden mit den Innungsmitgliedern die Ansätze und die Vorteile eines möglichen Innungszusammenschluss diskutiert.

Bild: Josef Unger

Michael Rabe, Fachreferent für Landtechnik und Motorgeräte präsentierte den aktuellen Stand im InnoVET LBT Forward Projekt. Des Weiteren wurde das Arbeitsmodell für das Berufslaufbahnkonzept vorgestellt. Auf die geplante Fachkraft und den Servicetechniker für die Innentechnik ging Rabe im Detail ein.
Als ein neues Online-Lernmodul zu den landwirtschaftlichen Grundlagen, welches im Rahmen des LBT Forward Projekts zusammen mit der Handwerkskammer Freiburg entwickelt wird, konnte das Modul zum Getreidebau vorgestellt werden.

In einer Diskussionsrunde wurden die Ansätze und die Vorteile eines möglichen Innungszusammenschlusses unter den Innungsmitgliedern diskutiert.

Anschließend ging Herr Ewald Heinzelmann, Geschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Reutlingen, in seinem Vortrag u.a. auf die aktuellen Themen wie die Entwicklung der Löhne, die Inflationsausgleichsprämie, die Arbeitszeiterfassung, den Abruf der EAU und das Urlaubsrecht ein. In den weiteren Ausführungen stellte Herr Heinzelmann den Innungsmitgliedern einige interessante Förderprogramme vor.

Wir alle wünschen unseren Landtechnikern einen guten Start in die neue Saison. Bei der Firma SchwörerHaus bedanken wir uns sehr herzlich für die spannenden Einblicke in die Fertighausherstellung und ihre Gastfreundschaft.

Autor: Michael Rabe, VdAW e.V.