Durch das gesamte Jahr 2020 führte unser Zentralverband Handwerk (ZDH) bei den Betrieben Umfragen zum Wasserstand der Wirkungen der Coronakrise auf die Betriebe durch, insgesamt achtmal mit jeweils nur wenigen Fragen; die digitalen Umfragen waren jeweils nur für 3-4 Tage geöffnet. Die GIT-Stelle im LBT hat darüber jeweils zeitnah berichtet, im Sommer mangels Teilnahme immer seltener.

Seit dem zweiten Lockdown, der im November 2020 begann, hat  das Interesse wieder angezogen: An der Dezemberumfrage, deren Ergebnisse Präsident Ulf Kopplin gestern anlässlich des „1. Digitalen Kooperationspartnertags LandBauTechnik 2021“ vorgestellt hat, haben immerhin schon wieder 85 Kollegen aus allen Bundesländern teilgenommen. Die Ergebnisse sind somit mit einem Sternchen annähernd repräsentativ, Sie finden Sie anliegend. Hier mitzumachen ist wertvoll und wichtig, um die staatlich einzusetzenden Mittel und Maßnahmen bestmöglich formulieren und einsetzen zu können. Vielen Dank allen Teilnehmern.

Zu den Umfrageergebnissen:

Die Umsatzentwicklung war auch im Dezember 2020 – im wesentlichen – von 2019 auf 2020 identisch, es gab keinen Einbruch (Bild 2). Die Umsatzerwartungen hingegen sind in unserer Branche etwas gedämpft – das ist aber „klassisch“ so, die Konjunkturerwartungen der verbandlichen Umfragen zeigen hier fast immer ein deutliches „understatement“.

Die Mitarbeiterzahl in den Fachbetrieben hatte zu Jahresende 2020 infolge Corona nicht ernsthaft abgenommen, wie das in vielen anderen Wirtschaftsbereichen ist. Das wird auch für die Zukunft nur zu kleinen Teilen erwartet. Coronafälle gibt es mittlerweile in vielen Unternehmen, von häuslicher Quarantäne bis vereinzelt zu schlimmen Verläufen. Probleme bei der Verfügbarkeit der Mitarbeiter gab es entsprechend in unseren Kollegenbetrieben in gewissem Rahmen auch; je größer ein Betrieb, desto häufiger die Fälle. Das war im Frühjahr noch anders, damals war das eigene Personal nur erst in Ausnahmefällen betroffen. Im Personalmanagement haben wir betreffend Corona vor allem Arbeitszeitkonten abgebaut oder Urlaub genommen; Kurzarbeit wurde deutlich seltener genannt, kaum ein Thema sind Kündigungen.

Probleme bei der Verfügbarkeit von für den Service notwendigen Materialien – hier sind Engpässe bei der Versorgung mit Maschinen, Ersatzteilen, Komponenten oder Hilfsstoffe gemeint – gab es flächendeckend, insbesondere im „Mittelbau“ Stundungen von Sozialversicherungsbeiträgen waren jedoch nur ganz selten Thema, dies Option wurde so gut wie nicht in Anspruch genommen.

Und dann gab es ja noch die zeitweilige Umsatzsteuersenkung in der zweiten Hälfte 2020. Hier hatten 60% der Kollegen so ihre Probleme in Umsetzung und ebenso der späteren Zurückführung. Ob es einen Zusatzertrag gegeben hat, konnte man Mitte Dezember noch nicht wirklich sagen, drauf gehofft und eingestellt hatten sich viele Händlerkollegen.

 

Bild 1 Ergebnisse_Corona-KW50_Auswertung – Teilnehmer nach Mitarbeiterklassen

Bild 2 Ergebnisse_Corona-KW50_Auswertung – Umsatzveränderung

Bild 3 Ergebnisse_Corona-KW50_Auswertung – Umsatzerwartung

Bild 4 Ergebnisse_Corona-KW50_Auswertung – Mitarbeiterentwicklung seit 2019

Bild 5 Ergebnisse_Corona-KW50_Auswertung – Mitarbeiterentwicklung erwartet

Bild 6 Ergebnisse_Corona-KW50_Auswertung – Mitarbeiterverfügbarkeit

Bild 7 Ergebnisse_Corona-KW50_Auswertung – Mitarbeitermaßnahmen

Bild 8 Ergebnisse_Corona-KW50_Auswertung – Versorgung

Bild 9 Ergebnisse_Corona-KW50_Auswertung – SV-Stundungen

Bild 10 Ergebnisse_Corona-KW50_Auswertung – USt-Probleme