Mit Beginn der Corona-Pandemie hat der Zentralverband des Deutschen Handwerks (ZDH) regelmäßige Umfragen zur Lage in den Betrieben gestartet. Mittlerweile sind die Ergebnisse der neunten Umfrage zu den Auswirkungen der Coronakrise auf das Handwerk erschienen.

„Das Interesse der Fachbetriebe aus der LandBauTechnik an der neunten Auflage ist mit 83 Rückmeldungen nicht gerade rekordverdächtig, aber in Summe ganz okay“, beurteilt Ulrich Beckschulte, Geschäftsführer im LandBauTechnik-Bundesverband die Auswertungen der Branche. Bundesweit haben sich 2.552 Handwerker an der Umfrage beteiligt. „Es wäre schön, wenn sich aus unserer Branche weiterhin Zahlreiche an der Umfrage beteiligen würden. Wir danken allen für die Zeit und das Engagement“, sagt Ulrich Beckschulte.
Hier die Umfrageergebnisse zusammengefasst:

Umsatzentwicklung

Die Umsatzentwicklung war im Januar 2021 deutlich schwächer: Etwa die Hälfte aller Fachbetriebe meldeten Umsatzverluste, nur bei 11% war er gestiegen, bei 39% unverändert. Nach Betriebs-Größenklassen (gemessen in Mitarbeiterzahlen) trafen die Rückgänge insbesondere bei kleineren und mittleren Betrieben auf, bei den großen nahezu nicht. Nimmt man nur die Betriebe mit Umsatzverlusten, so lag dieser in Größenordnungen zwischen 10% und 50%, im Schwerpunkt bei 30%.

Umsatzerwartungen

Die Umsatzerwartungen waren – das zeigt sich auch bei den verbandlichen Konjunkturumfragen immer – analoge Fortschreibungen des IST: 47 (oder 56,6%) von 83 Antworten erwarten weitere Verluste, 34 (entspricht 41%) keine Veränderungen und nur 2 (2,4%) Zuwächse.

Mitarbeiterverfügbarkeit

Die Mitarbeiterverfügbarkeit ist in den Fachbetrieben Pandemie-bedingt bei 33 (entspricht gut 40%) von 83 eingeschränkt, bei 49 – mit 59% also über der Hälfte – gab es keine Einschränkungen. Wenn doch, zu im Durchschnitt zwischen 10% und 20%.

Mitarbeiterzahl

Die Mitarbeiterzahl ist in 72% der Fälle unverändert, bei 22% der Fachbetriebe lag sie niedriger als im Vorjahr, bei 6% höher. Hier sind es eher die größeren Unternehmen, die ein Minus bei der Mitarbeiterzahl verkraften mussten.

Mitarbeitermanagement

An Maßnahmen im Bereich Mitarbeitermanagement standen der Abbau von Arbeitszeitkonten (53%) und Urlaub (54%) im Vordergrund, Kurzarbeit wurde zu etwa 18% genannt, vorübergehende Betriebsschließungen (6%) oder gar Kündigungen (4%) sind selten, kommen aber vor.

Homeofficearbeit

Das Thema Homeofficearbeit ist in den Fachbetrieben der LandBauTechnik kaum ein Thema, nur 2 (oder 2,4%) von 83 Fällen beantworten dies mit „ja“, 57 (oder 68,7%) mit „nein“; die Antwort „teilweise“ geben 24 (oder 28,9%). Wirklich zum Zug kommt Homeoffice erst ab einer mittleren Betriebsgröße, die Gründe liegen auf der Hand: In 93% der Fälle erfordert schlichtweg die Tätigkeit im Fachbetrieb die Anwesenheit vor Ort.

Betrieblichen Schutzmaßnahmen

Bei den betrieblichen Schutzmaßnahmen sind die Fachbetriebe fast vorbildlich: Fast 90% der Betriebe (in Zahlen: 74 von 83 Antworten) gaben an, dass die Mitarbeiter ganztags Masken tragen; regelmäßige Schnelltests sind noch die Ausnahme.

Zurückhaltung der Kunden

Eine Zurückhaltung der Kunden infolge Abstands und Hygiene ist – unabhängig vom Einzelhandelsverbot – deutlich: 56 von 83 Fachbetrieben (mithin zwei Drittel) sagten, dass Kunden nach Möglichkeit den Ladenlokalbesuch vermeiden, und 22% gaben an, dass Kunden den Besuch bei sich nicht zulassen. Immerhin 24 % der Fachbetriebe in der LandBauTechnik können keine Zurückhaltung auf Kundenseite feststellen.